Wohnhausbrand in Göttelborn – zwei Menschen verlieren ihr Leben

Am Freitag, 02.03.2018, wurden die Einsatzkräfte gegen 19:47 Uhr zu einem folgenschweren Brand in die Wahlschieder Straße in den Quierschieder Ortsteil Göttelborn alarmiert.  Dort stand das Dachgeschoss eines Einfamilienhauses in Flammen. Aufgrund der eingegangenen Notrufmeldung musste zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen werden, dass sich noch mindestens eine Person in dem brennenden Gebäude befindet.

Neben der örtlichen Feuerwehr Quierschied mit den beiden Löschbezirken Quierschied und Fischbach wurden auch umgehend die benachbarten Löschbezirke aus Merchweiler und Wemmetsweiler mit dem Alarmstichwort „Wohnungsbrand mit Menschenrettung“ zur Einsatzstelle alarmiert.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte das Dachgeschoss des Wohnhauses bereits in voller Ausdehnung. Um auch bei der vorherrschenden schlechten Witterung eine permanente Wasserversorgung sicherstellen zu können, entschied sich der Quierschieder Wehrführer Christian Peter in seiner Funktion als Einsatzleiter dazu, weitere Einheiten mit wasserführenden Fahrzeugen aus den Löschbezirken Bildstock und Sulzbach nachzufordern.

Neben mehreren Trupps, die mit Atemschutzgeräten ausgerüstet die Brandbekämpfung im Innern des zweigeschossigen Gebäudes vornahmen, kam auch das Drehleiterfahrzeug aus Quierschied zum Einsatz. Vom Korb der Drehleiter aus wurden durch einen weiteren Trupp von außen Löschmaßnahmen an der brennenden Dachkonstruktion durchgeführt. Um an versteckte Glutnester zu gelangen, wurden einige Ziegeln mittels Einreißhaken vom Dach entfernt.

Für die 73-jährige Hausbewohnerin kam jede Hilfe zu spät. Sie starb vermutlich an den Folgen einer Rauchgasvergiftung. Die Frau konnte im Anschluss an die Löscharbeiten nur noch tot durch ein Fenster im Dachgeschoss geborgen werden. Hierzu wurde das Drehleiterfahrzeug eingesetzt, da dies über eine spezielle Haltevorrichtung für eine sogenannte Schleifkorbtrage verfügt.

Der 68-jährige Hausbewohner schaffte es noch, sich aus eigener Kraft über das Treppenhaus ins Freie zu retten. Hierbei fing seine Kleidung jedoch Feuer. Nachbarn des Mannes gelang es mit Unterstützung des ersteintreffenden Kommandos der Polizeiinspektion Sulzbach die brennenden Kleider abzulöschen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wurde der Bewohner durch die anwesenden Polizeibeamten betreut. Er erlitt lebensgefährliche Verbrennungen und wurde zur weiteren medizinischen Versorgung mit einem Rettungswagen in ein Saarbrücker Krankenhaus eingeliefert. Dort erlag er jedoch am Samstagmittag seinen schweren Verletzungen.

Aufgrund der winterlichen Temperaturen wurde durch den Löschbezirk Dudweiler vor Ort ein beheiztes Zelt mit Tischen und Bänken aufgebaut. Die eingesetzten Kräfte nahmen die Unterstützung der Dudweiler Kameraden dankend an und nutzten die Gelegenheit, um sich einige Minuten bei angenehmer Wärme mit Erbsensuppe zu stärken. Diese wurde zuvor durch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes in der Unterkunft des Ortsvereins Quierschied zubereitet. Weitere Helfer des DRK standen an der Brandörtlichkeit mit einem Einsatzfahrzeug zur Absicherung der Feuerwehrangehörigen bereit. 

Zur Betreuung der eingesetzten Einsatzkräfte sowie der Angehörigen und Nachbarn stand ein Notfallseelsorger über mehrere Stunden hinweg zur Verfügung.

Der Landesbrandinspekteur Timo Meyer, der Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken, Tony Bender, und der Bürgermeister der Gemeinde Quierschied, Lutz Maurer, verschafften sich vor Ort ein Bild über die Einsatzmaßnahmen, an denen insgesamt circa 90 Einsatzkräfte mit 21 Einsatzfahrzeugen beteiligt waren. Weitere im Rahmen des Einsatzes angefallene Arbeiten wurden durch Mitarbeiter des Gemeindewasserwerkes Quierschied sowie des Energieversorgers erledigt.

Die Wahlschieder Straße musste während des gesamten Einsatzes für den Verkehr voll gesperrt werden. Die umfangreichen Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in die frühen Morgenstunden an. Der Kriminaldauerdienst des Landespolizeipräsidiums hat bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Das Ergebnis stand zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch aus.