Führungsunterstützungsgruppe trainiert den Ernstfall

Bereits im Jahr 2018 haben sich mehrere Feuerwehrangehörige aus den Löschbezirken Püttlingen, Köllerbach und Herchenbach zusammengefunden und eine Führungsunterstützungsgruppe gebildet. Die Hauptaufgabe dieser Gruppe besteht in der Unterstützung der Einsatzleitung.

Zu den Aufgaben gehören beispielsweise die Abwicklung der gesamten Kommunikation der Einsatzleitung nach außen und die Sicherstellung der notwendigen Kommunikationswege. Aber auch das Führen von Lagekarten und Kräfteübersichten wird durch die Mitglieder dieser Facheinheit sichergestellt.

Bei sogenannten Flächenlagen (Unwetter-, Hochwasser- oder Sturmereignisse) können die anfallenden Einsätze nicht mehr durch die Haupteinsatzzentrale der Berufsfeuerwehr koordiniert werden, da es innerhalb kurzer Zeit zu einem vermehrten Einsatzaufkommen kommt. Hier wird dann auf die Führungsunterstützungsgruppe zurückgegriffen. Die eintreffenden Einsatzmeldungen der HEZ werden durch die Mitglieder gesichtet, dokumentiert, priorisiert und den entsprechenden Einsatzkräften zugewiesen.

In 14-tägigen Übungen wurde beispielsweise das Vorgehen bei Starkregenfällen und den damit einhergehenden Überflutungen trainiert. Hier wurden entsprechende Lagekarten geführt und die Einsätze im Einsatztagebuch dokumentiert. Die Führungsunterstützungsgruppe kommt aber nicht nur bei den Flächenlagen zum Einsatz, sondern soll die Einsatzleitung auch bei Großschadensereignissen unterstützen.

Zum ersten Mal stand jetzt eine Übung bei einem Großschadensereignis auf dem Ausbildungsplan. Als Übungsannahme wurde folgendes Szenario angenommen: Aufgrund der Sperrung der Köllertalstraße befuhr ein Tanklastzug, beladen mit rund 30.000 Litern Benzin, die Sommerbergstraße, um die Tankstelle zu beliefern. In der Gefällstrecke versagten die Bremsen des Tanklastzugs und der Fahrer versuchte, das Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen. Richtung Ortsmitte streifte er mehrere geparkte Fahrzeuge, bevor er an der Ecke Sommerberg- / Püttlinger Straße in das dortige Wohnhaus prallte. Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung wurden über die Berufsfeuerwehr Saarbrücken alle drei Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr Püttlingen mit dem Alarmstichwort „LKW Unfall groß“ alarmiert. Zwischenzeitlich kam es aufgrund des auslaufenden Benzins zu einer Explosion im Bereich Engelfangen und Kölln.

Dass solch ein Übungsszenario tagtäglich passieren kann, zeigt der schwere Unfall eines Tanklastzuges im hessischen Herborn vor gut 30 Jahren. Bei diesem Unfall wurden sechs Menschen getötet und 36 zum Teil schwer verletzt.

Aufgabe der Führungsunterstützung war es nun, die Einsatzmaßnahmen zu koordinieren. So mussten aufgrund der Rückmeldungen weitere Einsatzkräfte angefordert und diesen nachrückenden Einsatzkräften entsprechende Bereitstellungsräume zugewiesen werden. Die Evakuierung der betroffenen Anwohner musste in die Wege geleitet und entsprechende Sammelstellen eingerichtet werden. Das alleine kann durch die Feuerwehr nicht geleistet werden, so dass auch die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes in die Übung eingebunden wurden. So wurde die Betreuungskomponente des DRK „alarmiert“, die die Sammelstellen einrichtete und sich um die Betreuung der betroffenen Personen kümmerte. Nach gut drei Stunden konnte die Übung beendet werden. Im Nachgang wurden die getroffenen Maßnahmen und Abläufe besprochen, um daraus für künftige Übungen Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren.