Freiwillige Feuerwehr Püttlingen veranstaltet Jahreshauptübung

Am 07. September 2019 fand die diesjährige Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Püttlingen in Zusammenarbeit mit den DRK Bereitschaften Köllerbach und Püttlingen an der Kyllbergschule und der Kindertageseinrichtung „Sankt Martin“ im Püttlinger Ortsteil Köllerbach statt.

Bevor die Übung starten konnte, erfolgte zuerst die Meldung an die Bürgermeisterin Denise Klein sowie an den Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken Tony Bender durch Püttlingens Wehrführer Thomas Prinz. Zur Meldung waren die aktiven Feuerwehrangehörigen, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie die Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) angetreten. Danach konnte mit der Jahreshauptübung begonnen werden.

Die Übung war durch die Übungsplaner in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Übungsteil, einer Technischen Hilfeleistung, wurde folgendes Übungsszenario angenommen:

Ein Traktor mit einem landwirtschaftlichen Anbaugerät musste aufgrund der Verkehrssituation stark abbremsen. Ein nachfolgender PKW-Fahrer mit wohl zu geringem Sicherheitsabstand konnte das Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen, fuhr unter das landwirtschaftlich Anbaugerät und wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt.

Zuerst traf das Kleineinsatzfahrzeug (KEF) mit dem Einsatzleiter an der Einsatzstelle ein. Dieser führte eine erste Erkundung durch, um die nachrückenden Einsatzkräfte in die Einsatzlage einzuweisen. Der Gruppenführer des nachrückenden Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 20/16) bekam durch den Einsatzleiter erste Informationen und die Fahrzeugbesatzung begann mit der Personenrettung. Eine Einsatzkraft, der sogenannte „Innere Retter“, begab sich zu der verunfallten Person ins Fahrzeuginnere, um diese zu betreuen und erste Maßnahmen einzuleiten. Währenddessen wurde die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr abgesichert und der Brandschutz sichergestellt. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte hierbei durch die Besatzung des Gerätewagen-Logistik 2(GW-L2). Mittels hydraulischem Rettungsgerät, der Rettungsschere und dem Spreizer wurde sich Zugang zur eingeklemmten Person verschafft. So wurde zuerst die Fahrertür und im Anschluss daran das komplette Fahrzeugdach entfernt. Danach konnte die Person mittels Rettungsbrett, dem sogenannten Spineboard, achsengerecht und nach den Grundsätzen der patientenorientierten Rettung aus dem Fahrzeug befreit und an die Helfer des DRK übergeben werden.

Für den zweiten Übungsabschnitt, einen Brandeinsatz, hatten sich die Übungsverantwortlichen folgendes Szenario ausgedacht:

Aufgrund von Dachdeckerarbeiten mit einem Gasbrenner auf dem Dach der Kindertageseinrichtung „Sankt Martin“ kam es außerhalb der Öffnungszeiten zu einem Brand, der sich schnell auf das gesamte Dach ausbreitete. Insgesamt befanden sich vier Arbeiter auf dem Gebäudedach. Aufgrund der starken Rauchentwicklung war die Sicht stark eingeschränkt. Ein Arbeiter erlitt starke Verbrennungen und einen Schock. Ein Arbeiter versuchte sich auf den Anbau der Kyllbergschule zu retten und sprang vom Dach des Kindergartens auf den Anbau und verletzte sich hierbei so stark, dass er das Dach nicht mehr alleine verlassen konnte. Ein Mitarbeiter der Dachdeckerfirma rettete sich durch eine geöffnete Dachluke ins Gebäudeinnere, stürzte aber in Panik die Treppe hinunter. Der vierte Arbeiter stürzte aufgrund der starken Rauchentwicklung durch eine geöffnete Dachluke ins Gebäudeinnere, soweit die Übungsannahme.

Während des ersten Übungsteils kam es zu starken Regenfällen und einem Gewitter, so dass sich die Übungsverantwortlichen dazu entschlossen, die Jahreshauptübung nach dem Technischen Hilfeleistungseinsatz abzubrechen.

Nach dem abrupten Ende der diesjährigen Jahreshauptübung ging es zur Übungsbesprechung in die benachbarte Kyllberghalle. Nach der Begrüßung durch die Bürgermeisterin Denise Klein richtete neben dem Landesbrandinspekteur Timo Meyer auch der Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken, Tony Bender, ein paar Worte an die Übungsteilnehmer.

„Die Einsatzgrundsätze der patientenorientierten Rettung wurden umgesetzt und die Püttlinger Bürgerinnen und Bürger können sich in Gefahrensituationen auf ihre Feuerwehr verlassen.“ so Brandinspekteur Tony Bender in seiner Ansprache. „Es war eine gute und richtige Entscheidung, die Übung abzubrechen.“ so Tony Bender weiter.

Auch Wehrführer Thomas Prinz richtete im Anschluss daran noch ein paar Worte an alle Anwesenden. Er bedankte sich bei den politisch Verantwortlichen, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr haben. „Aktuell befindet sich die Feuerwehr Püttlingen in der Beschaffung eines Einsatzleitwagens. Durch die Bereitstellung der finanziellen Mittel kann die Ausrüstung der Feuerwehr auf einem aktuellen Stand gehalten werden.“ so Wehrführer Thomas Prinz weiter.