Auch für Bürgerinnen und Bürger, gemeinsames Feuerwehrgerätehaus Auersmacher – Sitterswald eingeweiht

Für die derzeit 80 Aktiven der Löschbezirke Auersmacher und Sitterswald, ist das neue gemeinsame Gerätehaus jetzt wohl groß genug. Fahrzeuge finden genügend Platz, Geräteräume sind vorhanden, es gibt einen großen Schulungsraum mit Küche, Büros und weitere nutzvolle Räumlichkeiten.  Doch bei einem Termin, dem der Gerätehauseinweihung am 17. März, war dann doch nicht genügend Platz, zumindestens hinsichtlich der Sitzplätze. Diese waren in der Fahrzeughalle bis auf den letzten Platz belegt, und so mussten viele eng aneinander die zwei stündige Gerätehauseinweihung im Stehen verfolgen. Doch dies machte niemandem etwas aus, war man doch sehr gerne zu diesem ganz besonderen Anlass gekommen.

Als ein „historisches Ereignis“ bezeichnete Bürgermeister und Chef der Wehr Stephan Strichertz den heutigen Tag der Einweihung. Man habe ein Gerätehaus nach dem neuesten Stand der Technik gebaut. Bis dies jedoch soweit war, sei es ein holpriger Weg gewesen, wobei Strichertz insbesondere die Grundstücksverhandlungen ansprach. Es seien Gründe der Vernunft gewesen, die dafür sorgten, dass man heute in diesem neuen Gerätehaus stehen könne. In den beiden alten Gerätehäusern wäre eine weitere Arbeit ohne Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften nicht mehr möglich gewesen. Auch neuere Fahrzeuge hätten hier keinen Platz gefunden. Bereits am 17. August vergangenen Jahres sei das Gerätehaus fertiggestellt gewesen. Was zwischenzeitlich und nach diesem Termin geschah, sei mehr als lobenswert. In einer professionellen Eigenarbeit, hätten beide Löschbezirke noch bis kurz vor der Einweihung viele Arbeiten selbst durchgeführt, weshalb der Chef der Wehr seinen Hut ziehe. In dieser Zeit sei der Zusammenhalt beider Löschbezirke enorm gewachsen, was übrigens an diesem Tag deutlich zu spüren war. Strichertz dankte allen die am Bau des Gerätehauses beteiligt waren, auch der Wehrführung unter Leitung von Peter Dausend und seinen beiden Stellvertretern Jörg Wagner und Michael Becker für eine stetige sympathische Zusammenarbeit. Zum Schluss seiner Rede, hatte der Bürgermeister noch eine gute Nachricht dabei. Aus der Mannschaft heraus ist eine Zusammenlegung beider Löschbezirke für den 1. Januar 2019 geplant, ein weiterer wichtiger Schritt in der Geschichte der Feuerwehr Kleinblittersdorf.

Gekommen war auch der erst kürzlich ernannte saarländische Finanzminister Peter Strobel. Für ihn sei es eine besondere Ehre heute hier zu sein, verbinde er doch die beiden Ortsteile Auersmacher und Sitterswald mit seiner Jugendzeit, die er hier verbrachte. Heute könne man den beiden Löschbezirken und der Gemeinde gratulieren. Gratulieren für ein gelungenes Gerätehaus, mit dem man ein Zeichen setzen würde. Eine Reihe von klugen Menschen habe dieses Gerätehaus mit Unterstützung der Landesregierung geplant, wobei Strobel hinzufügte, dass auch künftig „Gemeinschaft“ der richtige Weg sein wird. Keinesfalls vergessen dürfe man die Jugendfeuerwehr. Auch hier werde eine tatenlose Arbeit geleistet. Insgesamt, so der neue Finanzminister, sei hier etwas entstanden was vorzeigbar sei.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo hob hervor, dass mit der Einweihung und der Zusammenlegung beider Löschbezirke insbesondere die Tagesalarmbereitschaft erhöht werde. Man sei über einen Schatten gesprungen und ist damit den richtigen Weg gegangen. Einen Weg, der auch durch die Feuerschutzsteuer mitgetragen wurde, wobei er die ständigen und guten Beratungsgespräche mit Brandinspekteur Tony Bender herausstellte.

Landesbrandinspekteur Timo Meier zeigte sich zwar erfreut über das neu errichtete Gerätehaus, hob aber in aller Deutlichkeit hervor, dass es nicht sein kann, so viele Stunden in Eigenarbeit zu erbringen. Diese Eigenarbeit sei eine Forderung des Landes gewesen. Erbringe man die Eigenarbeit etwa für Räume, die später der reinen Freizeit dienen würden, könne Eigenarbeit sein, nicht jedoch für Funktions- und Zweckräume. Man habe genug mit dem eigentlichen Feuerwehrdient zu tun und Freizeit im Sinne der Familie müsse ja auch noch möglich sein. Meier sprach seinen Dank für das Engagement aus und wünschte weiterhin der Wehr alles Gute.

Im Regionalverband, so Brandinspekteur Tony Bender, sei Großrosseln mit dem Löschbezirk Süd die erste Wehr gewesen, wo eine Zusammenlegung erfolgreich durchgeführt worden sei, wobei Großrosseln Wehrführer Friedrich Schido später hinzufügte, dass auch dies aus dem Willen der Mannschaft herausgekommen ist. Man habe, so Bender, jetzt einen modernen Fuhrpark und ein funktionierendes Gerätehaus. Hier könne man sich jetzt wohlfühlen, wobei bekanntlich Großes immer im Kleinen entstehe.  Auch das nächste Projekt werde noch spannend, sei man doch dabei Gemeindeübergreifend ein gemeinsames Gerätehaus der Feuerwehr Bübingen und Kleinblittersdorf zu planen.

Die Anforderungen an eine Feuerwehr werden immer höher sagte Tomas Quint, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes im Regionalverband. Quint fügte weiter hinzu, dass Feuerwehren nicht vergessen werden dürfen. Im Gespräch sei immer noch eine Feuerwehrrente die immer mehr diskutiert werde. Das Ergebnis das hier bei der Wehr in Kleinblittersdorf entstanden sei, könne sich sehen lassen.

Schließlich war es noch Wehrführer Peter Dausend, der zunächst einen Brief (gerichtet an die Gemeinde) vorlas. Hörte man genau hin, hätte man meinen können, es sei ein Brief gewesen, der vor 10 Jahren zur Errichtung eines neuen Gerätehauses geschrieben worden sei. Erstaunt zeigten sich dann alle, als Dausend erwähnte, dass dieser Brief vom 15.10.1958 ist, damals geschrieben von Löschzugführer Rudi Dahlem, der auch anwesend war. Bereits damals habe man Platzprobleme gehabt, wobei es zwischenzeitlich für die Gerätehäuser Auersmacher und Sitterswald Umbaupläne gegeben habe. 80 Frauen und Männer seien es jetzt, die in dem neuen Gerätehaus für die Sicherheit der Bürger bereitstehen. Wichtig zu erwähnen sei, dass diese Zusammenlegung keine war, die von oben kam. Insgesamt, so der Wehrführer, seien „4000 Stunden“ in Eigenarbeit erbracht worden, was mit einem kräftigen Applaus nochmals belohnt werden müsse, den es dann auch gab. 180.000 Euro seien es gewesen, die an Mitteln zur Eigenarbeit durch die Gemeinde finanziert wurden.  Die Eigenleistung die man durch   Handwerkliches Können erbracht habe, dürfe jedoch keine Schulung machen, was Großrosselns Wehrführer noch deutlicher hervorhob „Ich habe noch nie einen Politiker gesehen, der den Landtag anstreicht“. Ganz bestimmt so Dausend weiter, werden die beiden Löschbezirke auch weiterhin in ihren Orten trotz der Zusammenlegung am Vereinsleben teilnehmen. Ein großes Bedürfnis war es Wehrführer Dausend einen Dank auszusprechen. Einen Dank an die Familien, deren Kinder sowie an die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrangehörigen. Oftmals hätten diese auf ein Familienleben verzichten müssen, aber nur hierdurch sei man dort wo man heute ist, in einem neuen Gerätehaus. Ein weiterer Dank ging an die Sponsoren die mit 7700 Euro unterstützend zur Seite standen. Eine stolze Summe von 25000 Euro haben die beiden Fördervereine und die Kameradschaftskassen zur Verfügung gestellt, auch hier gabs es ein großer Dank. Dieses Gerätehaus sei nicht nur eines für die Wehr, sondern auch für alle Bürgerinnen und Bürger so der Wehrführer abschließend.

Die symbolische Schlüsselübergabe erfolgte zunächst durch einen Vertreter der Firma BauTec an den Bürgermeister, der ihn dann an die beiden Löschbezirksführer Christian Hoffsteter und Joshua Zins weiter gab. Beide sah man die Freude zum Einzug in das Gerätehaus deutlich an, wobei sie gemeinsam mit ihrer Mannschaft froh seien und sich geehrt fühlten, in dieses „tolle Gerätehaus“ einziehen zu können. Ohne Euch, so Hoffsteter und Zins, sei dies alles nicht möglich gewesen. Seitens beider Löschbezirke „Danke“ an alle Vereine und Unternehmen.

Nass wurde es dann beim Segen des Gerätehauses. Diesen nahmen Michael Bastian von der alt-katholischen Gemeinde Saarbrücken, der auch Mitglied in der Feuerwehr Saarbrücken ist, und die evangelische Pfarrerin im Ruhestand Eva Pollmann vor. Beide wünschten allen Feuerwehrangehörigen Gottes Segen und viel Freude in den neuen Räumlichkeiten, wobei auf den letzte Satz von Michael Bastian Lächeln und Applaus  folgte „ Jetzt gehet hin und feiert“ was dann auch bis in die späte Nacht  gemacht wurde. Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung vom Musikverein Brebach, die mit klangvollen und bekannten Tönen mit zu einem unvergessenen Tag der Einweihung des neuen Gerätehauses Auersmacher / Sitterswald sorgte.

Dieses Gerätehaus und die damit verbundene Zusammenlegung der beiden Löschbezirke Auersmacher und Sitterswald zeigen, wie man es machen kann. All dies in bester Kameradschaft beider Löschbezirke und vor allem „nicht nach dem Willen von oben, sondern aus den eigenen Reihen“.

Ein weiterer Bericht und Fotos zum Sternmarsch der beiden Löschbezirke in das neue Gerätehaus, sowie die Segnung der beiden neuen Fahrzeuge werden in Kürze hier veröffentlicht.