Die aufschlussreichsten Übungen für die Feuerwehr sind die an einem realen Objekt. Hier kann getestet werden, ob die Einsatzpläne auch in der Praxis funktionieren .
Für viele Objekte von Bedeutung, wie z.B. Altenheime, Industriebetriebe oder auch landwirtschaftliche Betriebe werden Einsatzpläne erstellt. Darin sind dann Aufstellungsplätze für Fahrzeuge, Angriffswege, Löschwasserversorgung, Standorte für Verstärkerpumpen und vieles mehr festgelegt. Auch sind dort sogenannte Bereitstellungsräume festgelegt: Nur bestimmt Einheiten fahren direkt die Einsatzstelle an. Andere, vor allem Nachrückende, fahren diese Bereitstellungsräume an. Das sind Plätze schon in der Nähe der Einsatzstelle, aber so weit weg, dass das Geschehen an der Einsatzstelle nicht behindert wird. Von dort können die Einheiten dann die ihnen zugewiesene Aufgaben ausführen, z.B. sich mit dem Fahrzeug zur Einsatzstelle begeben, oder aber die Löschwasserversorgung aus weiterer Entfernung aufbauen. Es ist aber auch denkbar, dass einfach nur Personal wie, z.B. Atemschutzgeräteträger, benötigt wird, um das Personal an der Einsatzstelle zu ergänzen oder abzulösen.
Interessant ist für uns aus Sicht der Löschwasserversorgung das Gewerbegebiet “Am Brichelberg” in Kleinblittersdorf. Der bei Gewerbebränden riesige Bedarf an Löschwasser soll zum einen durch eine Zisterne und zum anderen aus der nahen Saar gedeckt werden. Die Entnahme aus der Zisterne erfolgt zwar durch Oberflurhydranten, sie folgt aufgrund anderer Druckverhältnisse anderen Regeln als wenn das Wasser aus dem Wassernetz entnommen wird. Eine Wasserentnahme aus der Saar ist nur möglich, wenn die B51 im Bereich der Ortsumfahrt Kleinblittersdorf voll gesperrt wird.
Und so war das Gelände der Firma Höfer Chemie GmbH schon ein interessantes Objekt. Auf eine Einbindung des ABC-Zuges des Regionalverbandes wurde trotz der in dem Betrieb vorhanden Chemikalien, ebenso wie auf eine Wasserentnahme aus der Saar, bewusst verzichtet. Die Einsatzkräfte vor Ort sollten üben wie sie sich verhalten und welche Maßnahmen ergriffen werden bis die Spezialkräfte zur Unterstützung an der Einsatzstelle sind. An der Übung nahm der benachbarte Löschbezirk (LB) Bübingen der Feuerwehr Saarbrücken sowie Kräfte der Feuerwehr Kleinblittersdorf aus den LB Bliesransbach, Rilchingen-Hanweiler, Mitte und Kleinblittersdorf teil. Die von Dominik Gummel geplante Übung wurde analysiert und neue Erkenntnisse werden in die bestehenden Einsatzpläne eingearbeitet.
Wir bedanken uns bei allen, die uns zu Übungszwecken ihre Anwesen zur Verfügung stellen und den Zutritt in Gebäuden, Einrichtungen usw. erlauben. Planung ist gut, aber es ist immer besser, wenn sie auch in der Praxis getestet wird.