Um zu überprüfen, ob die Jugendfeuerwehrangehörigen die erlernten Handgriffe auch bei Dunkelheit beherrschen, war eine Nachtübung der Jugendfeuerwehren aus Püttlingen und Köllerbach angesetzt.
Durch starken Funkenflug bei Flexarbeiten kam es im Werkstattbereich des metallverarbeitenden Betriebs Stefan Schiel GmbH in der Köllerbacher Oberwies zu einem Feuer mit starker Rauchentwicklung. Das Feuer griff im Werkstattbereich auf dort gelagertes Material über und drohte auch auf das Nachbargebäude überzugreifen. Der Firmeninhaber entdeckte das Feuer und setzte daraufhin sofort den Notruf über die 112 ab. Diese Aufgabe hatte sich der Jugendwart des Löschbezirks Köllerbach, Christian Kuhlmann, für die Jugendlichen ausgedacht.
Durch den Einsatzleiter wurde das zuerst eintreffende Tanklöschfahrzeug aus Köllerbach in die Lage eingewiesen. Da die Einsatzmeldung „Brand in einem Gebäude“ lautete, hatten sich die Jugendlichen bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle mit Übungs-Atemschutzgeräten ausgerüstet, um direkt nach dem Eintreffen zu einer Menschenrettung in den Werkstattbereich vorgehen zu können. Unter Vornahme eines C-Rohres begab sich ein Trupp zur Personensuche in die dicht verqualmte Werkstatt. Der Firmeninhaber hatte unterdessen dem Einsatzleiter mitgeteilt, dass noch mindestens 3 Personen vermisst werden.
Schnell war eine erste Person gefunden und ins Freie gebracht. Weitere Jugendfeuerwehrangehörige übernahmen die verletzte Person, führten entsprechende Erstmaßnahmen durch und übergaben danach den Verletzten an den Rettungsdienst. Auch die zweite vermisste Person wurde zügig gefunden, gerettet und zur medizinischen Weiterversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Zwischenzeitlich waren weitere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr an der Einsatzstelle eingetroffen. Ein Trupp des Tanklöschfahrzeugs aus Püttlingen hatte sich ebenfalls bereits auf der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausgestattet und löste den Atemschutztrupp aus Köllerbach, der aufgrund von Luftmangel den stark verqualmten Werkstattbereich verlassen musste, bei der Personensuche ab. Bei der weiteren Durchsuchung wurde eine dritte Person gefunden und mittels Bergetuch ins Freie verbracht.
Die Wasserversorgung wurde aus zwei Unterflurhydranten sichergestellt. Daneben wurden auch Löschmaßnahmen im Außenangriff vorgenommen. So musste beispielsweise das Übergreifen des Feuers auf mehrere an der Gebäuderückseite der Firma Schiel gelagerten Gasflaschen verhindert und diese gekühlt werden. Ebenfalls musste die Lagerhalle der Dachdeckerei Klein, in der sehr viel trockenes Holz gelagert wird, vor einem Feuerübergriff geschützt und abgeschirmt werden. Damit alle eingesetzten Kräfte sicher arbeiten konnten, wurde die Einsatzstelle mit Flutlichtstrahlern ausgeleuchtet und gegen den fließenden Verkehr abgesichert.
Neben Wehrführer Thomas Prinz und seinem Stellvertreter Ruwen Dumont machten sich auch die stellvertretenden Löschbezirksführer, Josef Beck und Michael Serf, der stellvertretende Jugendbeauftragte im Regionalverband Saarbrücken, Matthias Martini, sowie einige Eltern ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Nachwuchsbrandschützer. Nachdem die gestellten Aufgaben abgearbeitet waren, wurde „Wasser halt“ befohlen und die Gerätschaften wieder auf den Fahrzeugen verlastet. Wehrführer Thomas Prinz und Jugendwart Christian Kuhlmann bedankten sich bei allen an der Übung Beteiligten und lobten ausdrücklich die gezeigten Leistungen.
Ein besonderer Dank geht an die Firma Schiel und die Dachdeckerei Klein, die es der Jugendfeuerwehr ermöglichten, auch außerhalb der Öffnungszeiten, im Werkstattgebäude bzw. auf dem Firmengelände ihre Nachtübung durchzuführen.
Fotos: Markus Simoni
Jugendfeuerwehr übt bei Dunkelheit
