Die diesjährige Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Püttlingen in Zusammenarbeit mit dem THW Ortsverband Völklingen-Püttlingen und den DRK Bereitschaften Püttlingen und Köllerbach fand am Samstag, 02. September 2017, im Gewerbegebiet Viktoria an den Anwesen der Schreinerei Dincher und der Firma Paul Gemenig statt.
Bevor alle Übungsteilnehmer ihr Können unter Beweis stellen konnten, erfolgte durch den Püttlinger Wehrführer Thomas Prinz die Meldung an den 1. Beigeordneten Christian Müller sowie an den Kreisbrandmeister für den Regionalverband Saarbrücken, Christian Ziegler, der in Vertretung für den Brandinspekteur Tony Bender anwesend war.
Die Planer der Übung hatten das Übungsszenario in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Übungsabschnitt wurde folgende Lage angenommen:
Aufgrund von Reparaturarbeiten an der Späneabsauganlage kam es im Werkstattbereich der Schreinerei Dincher zu einem Schadensfeuer. Ein Spaziergänger wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung auf das Brandereignis aufmerksam und alarmierte über den Notruf 112 die Feuerwehr. Durch das Feuer waren mehrere Mitarbeiter im Werkstattbereich der Schreinerei eingeschlossen und konnten sich nicht selbständig in Sicherheit bringen. Ein Mitarbeiter wollte nachsehen, ob sich das Feuer bereits in das Spänesilo ausgebreitet hatte. Auf dem Dach des Spänesilos wurde die Person ohnmächtig und konnte nicht mehr selbst herunterklettern. In der Zwischenzeit kam es im Gebäude zu einer Staubexplosion, das Feuer griff auf das Holzlager über und drohte, auf das Nachbargebäude überzugreifen.
Im zweiten Übungsabschnitt wurde ein Mitarbeiter der Firma Gemenig bei Wartungsarbeiten an einem LKW ohnmächtig und blieb in der Wartungsgrube liegen. Ein weiterer Mitarbeiter wurde bei Verladetätigkeiten auf einem Auflieger zwischen Ladefläche und Baggerschaufel eingeklemmt.
Zuerst trafen Wehrführer Thomas Prinz und sein Stellvertreter Ruwen Dumont mit dem Kommandowagen an der Einsatzstelle ein und führten eine erste Erkundung durch, um die nachrückenden Einsatzkräfte in die Einsatzlage einzuweisen. Zusammen mit dem Kleineinsatzfahrzeug wurde die Einsatzleitung aufgebaut und die Lagekarte geführt.
Die Einsatzkräfte des Tanklöschfahrzeugs aus Püttlingen gingen unter Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in den Werkstattbereich vor. Die Besatzung der Drehleiter bereitete unterdessen die Rettung der ohnmächtigen Person vom Spänesilo vor, um im Anschluss daran die Brandbekämpfung und Abschirmung des Nachbargebäudes einzuleiten.
Der Angriffstrupp des Tanklöschfahrzeugs vom Löschbezirk Köllerbach unterstützte die Einsatzkräfte aus Püttlingen bei der Menschenrettung und der Brandbekämpfung im Werkstattbereich. In der Zwischenzeit stellte das Löschgruppenfahrzeug aus Köllerbach die Wasserversorgung aus der Straße „Zur Bergehalde“ her, um im Anschluss bei der Brandbekämpfung im Außenangriff zu unterstützen. Das Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser aus Herchenbach wurde im rückwärtigen Gebäudeteil zur Menschenrettung und Brandbekämpfung im Holzlager eingesetzt. Desweiteren wurde eine Riegelstellung zum Nachbargebäude aufgebaut.
Im zweiten Übungsteil wurde die unter der Baggerschaufel eingeklemmte Person durch die Besatzungen des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs und des Gerätewagen-Logistik gerettet. Die Baggerschaufel wurde mittels pneumatischer Hebekissen angehoben, entsprechend unterbaut und die Person patientengerecht aus ihrer Zwangslage befreit.
Die Helfer des Technischen Hilfswerkes übernahmen die Rettung der ohnmächtigen Person aus der Wartungsgrube unter umluftunabhängigem Atemschutz. Die geretteten Personen wurden an das Deutsche Rote Kreuz übergeben. Die Helferinnen und Helfer hatten eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Dort wurden die Personen registriert, betreut sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet und die Überführung in Krankenhäuser vorbereitet.
Nach der Übung erfolgte die Übungsbesprechung in der Barbarahalle. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Martin Speicher richtete Kreisbrandmeister Christian Ziegler ein paar Worte an die Übungsteilnehmer. Ziegler lobte die Arbeit der eingesetzten Einsatzkräfte. „Die Menschenrettung unter Atemschutz wurde gekonnt durchgeführt. Die Rettung der unter der Baggerschaufel eingeklemmten Person ist keine alltägliche Einsatzlage, wurde aber ruhig und professionell durchgeführt.“ so Christian Ziegler.
Im Anschluss bedankte sich Wehrführer Thomas Prinz bei den politisch Verantwortlichen für die Bereitstellung der finanziellen Mittel, um die Ausrüstung der Feuerwehr auf dem aktuellen Stand zu halten. Ein weiterer Dank ging an die Familien Dincher und Gemenig, die der Feuerwehr ihre Anwesen für die Übung zur Verfügung stellten.