Gemeindeübergreifende Nachtübung der Feuerwehr

Um die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit bei einem Schadensereignis zu trainieren, veranstalteten die Löschbezirke Herchenbach und Walpershofen eine gemeinsame Nachtübung. Aktuell üben die Feuerwehrangehörigen der beiden Löschbezirke bereits einmal im Quartal zusammen, da beide Einheiten wochentags bei bestimmten Alarmstichworten nach Walpershofen alarmiert werden. Solche Übungen dienen dazu, die Fahrzeuge und die dort verlasteten Ausrüstungsgegenstände kennenzulernen und die Zusammenarbeit untereinander zu verbessern.
In diesem Jahr wurde die gemeinsame Nachtübung durch den Löschbezirk Herchenbach geplant. Als Übungsszenario hatten sich die Verantwortlichen Folgendes ausgedacht: In einer Scheune, in der Stroh- und Heurundballen gelagert werden, spielten mehrere Kinder. Durch Unachtsamkeit rutschte ein Kind zwischen die Rundballen und konnte sich nicht mehr selbst aus dieser Notlage befreien. Beim Versuch, dem abgestürzten Kind zu helfen, zog sich ein Kind eine Platzwunde am Kopf zu, ein drittes Kind stand durch die stark blutende Verletzung so unter Schock, dass beide nicht mehr alleine von den Rundballen runterklettern konnten. Der Besitzer der Scheune wurde auf die Kinder aufmerksam, als er Rundballen zur Fütterung seiner Tiere aufladen wollte. Direkt setzte der Landwirt den Notruf ab und alarmierte die Feuerwehr.
Zuerst traf der Löschbezirk Herchenbach mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser an der Scheune ein. Sofort verschaffte sich der Einheitenführer einen Überblick über die Einsatzlage und schickte einen Trupp über eine Steckleiter zu den Kindern auf die Rundballen. Sofort wurde die Platzwunde des Kindes mittels eines Verbandes versorgt, danach wurde es mittels Schleifkorbtrage über eine „schiefe“ Ebene gerettet. Zwischenzeitlich wurden die beiden anderen Verunfallten betreut und beruhigt. Durch weitere Einsatzkräfte wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Um an das zwischen den Rundballen eingeklemmte Kind zu gelangen, wurde hydraulisches Rettungsgerät benötigt. Da sich der Löschbezirk Püttlingen in einem Paralleleinsatz befand (so die Übungsannahme), wurde daraufhin der Löschbezirk Walpershofen mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug alarmiert. Mittels hydraulischem Spreizer wurden die Rundballen auseinander gepresst und das eingeklemmte Kind befreit. Das unter Schock stehende Kind wurde über die Steckleiter gerettet. Nachdem die Rettung erfolgt war, erzählte eines der Kinder, dass sein Bruder vor längerer Zeit Hilfe herbeiholen wollte, aber seitdem nicht wieder aufgetaucht ist. Sofort wurde eine Suchaktion eingeleitet. Mit Hilfe der Wärmebildkamera wurde die Person schnell in einem Waldstück gefunden. Die Rettung dieser Person erfolgte über eine mit dem Mehrzweckzug des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs gebaute Seilbahn. Nachdem alle Personen rettungsdienstlich versorgt waren, hieß es Übungsende, Rückbau der eingesetzten Gerätschaften und Abmarsch ins Feuerwehrgerätehaus Herchenbach. Dort erfolgte eine kurze Übungsbesprechung, bei der besonders die ruhige und besonnene Vorgehensweise der eingesetzten Einsatzkräfte gelobt wurde. Auch im nächsten Jahr werden wieder verschiedene gemeinsame Übungen beider Löschbezirke stattfinden, um die Zusammenarbeit weiter zu verbessern. Nach einem kleinen Imbiss machten sich alle wieder auf den Nachhauseweg.